Tipps für weniger Stress im Alltag

27. Februar 2023

Evolutionsgeschichtlich erfüllt Stress den Zweck, unseren Körper in Alarmbereitschaft zu versetzen. Bei einer potenziellen Bedrohung reagieren wir schneller und können besser entscheiden, ob wir kämpfen oder fliehen sollen (Kampf-oder-Flucht-Reaktion). Körperlich bedeutet Stress, dass unsere Leistungsfähigkeit zunimmt, der Blutdruck steigt und sich die Muskelspannung erhöht. Das Problem: Viele Menschen leben im Dauerstress. Hält dieser Zustand an, kann die Gesundheit Schaden nehmen. Wir haben euch einige Tipps zusammengestellt, die euch dabei helfen, Alltagsstress zu reduzieren und bewusst auf eure Gesundheit zu achten.

Wie schädlich ist Stress für unseren Körper?

Stress hat für den Menschen eine wichtige Funktion. Für die früher lebenden Menschen war er sogar überlebenswichtig. Kommt es zu einer Stresssituation, fährt unser Organismus die Aktivität der Geschlechts- und Verdauungsorgane sowie das Großhirn herunter, um die Reaktionsfähigkeit des Körpers zu erhöhen: Die Pupillen erweitern sich, der Atem wird beschleunigt und das Herz beginnt schneller zu schlagen.Genau genommen handelt es sich bei Stress also um eine Schutzfunktion unseres Körpers. Allerdings verbinden wir Stress heute eher mit negativen Dingen wie beispielsweise Arbeit, alltäglichen Verpflichtungen, Zeit- und Leistungsdruck. Damals wie heute gibt es jedoch zwei Arten von Stress: positiven und negativen Stress.

Positiver Stress

Positiver Stress, auch als „Eustress“ bezeichnet, sorgt dafür, dass wir uns motiviert und positiv den Herausforderungen des Alltags stellen. Durch inneren Antrieb erreichen wir unsere Ziele. Positiven Stress empfindet man beispielsweise vor Vorstellungsgesprächen oder Prüfungen. Wenn ihr in derartigen Situationen sehr aufgeregt seid, helfen euch womöglich Atemübungen oder Meditation. Auch CBD Tropfen, also ein Gemisch aus natürlichem CBD-Extrakt und einem Trägeröl, können in Stresssituationen für einen entspannenden Ausgleich sorgen.

Negativer Stress

Von negativem Stress, auch „Distress“ genannt, ist die Rede, wenn wir den Stress als so unangenehm und stark empfinden, dass er sich auf unseren Körper negativ auswirkt. Distress deutet immer auf eine Überlastung hin. Das bedeutet, dass wir unter so hohem Druck stehen, dass unser Körper diesem nicht mehr standhalten kann. Das macht sich sowohl auf seelischer als auch auf körperlicher Ebene bemerkbar, beispielsweise durch

  • allgemeines Unwohlsein,
  • Labilität,
  • Müdigkeit,
  • Reizbarkeit und
  • Kopfschmerzen.

Diese Stresssymptome verschwinden in der Regel nach kurzer Zeit wieder, wenn der Stress nur von kurzer Dauer ist. Hält die Überlastung jedoch über einen längeren Zeitraum an oder kommt es immer wieder zu einer erhöhten Anspannung, treten weitere Probleme auf. Dazu zählen neben einem erhöhten Blutdruck oder Puls auch Magenbeschwerden, Konzentrationsschwierigkeiten und erweiterte Herzkranzgefäße.

Wenn der Stress chronisch wird: Burn-out

Laut Statista stellen psychische Erkrankungen in Deutschland aktuell die drittwichtigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit dar. Sie entstehen häufig bereits in der Jugend, werden glücklicherweise aber oft erfolgreich behandelt. Bei einer Umfrage zu Burn-out-Fällen am Arbeitsplatz in Deutschland 2021 gaben circa 39 Prozent der Befragten an, dass es bei ihrem Arbeitgeber Burn-out-Fälle gab.

Burn-out (englisch: „to burn out“, „ausbrennen“) ist eine Folge von chronischem Stress. Es handelt sich um einen besonderen Fall von meist berufsbezogener, emotionaler und körperlicher Erschöpfung. Das Arbeitsumfeld, aber ebenso persönliche Faktoren oder der private Bereich beeinflussen die Ursachen. Im Job spielen häufig mangelndes Führungsverhalten sowie Zeit- und Leistungsdruck eine Rolle. Im privaten Umfeld können Probleme innerhalb der Familie oder finanzielle Sorgen die Entstehung der Erkrankung begünstigen. Weitere Einflussfaktoren sind hohe Erwartungen von außen, Perfektionismus oder eigene Ansprüche.

Im Beruf macht sich ein Burn-out insbesondere durch

  • einen deutlichen Leistungsabfall,
  • Distanzierung gegenüber dem Job sowie
  • körperliche und emotionale Erschöpfung

bemerkbar.

Acht Tipps für weniger Alltagsstress

1. Probleme erkennen

Ihr erkennt euch in den genannten Situationen wieder? Dann solltet ihr die Probleme nicht verleugnen. Gesteht euch ein, dass der Stress in eurem Leben überhandgenommen hat. Damit zeigt ihr keine Schwäche. Ganz im Gegenteil: Wer bereit ist, Probleme zu lösen, und sich Hilfe sucht, zeigt Stärke!

2. Belastungen loswerden

Eure bisherigen Lebensumstände haben dafür gesorgt, dass ihr in diese Situation geraten seid. Nun ist es an der Zeit, etwas zu verändern. Diese Veränderungen können mit bestimmten Situationen oder Menschen, im privaten oder beruflichen Bereich, zusammenhängen. Überlegt, was euch belastet und wie ihr die Belastungen aus eurem Leben verbannen könnt.

3. Step by Step

Lasst euch Zeit! Es kann hilfreich sein, eine Checkliste zu erstellen mit all den Dingen, die euch belasten: Was möchtet ihr sofort ändern? Woran könnt ihr anschließend arbeiten? Was kann noch warten?

4. Kürzer treten

Um dem Körper die Ruhe zu schenken, die er braucht, solltet ihr einen Gang herunterschalten. Das bedeutet nicht, dass ihr euren Traum von Selbstverwirklichung aufgeben müsst. Den Gedanken, dass ihr immer alles allein bewältigen müsst, solltet ihr jedoch aus eurem Kopf streichen. Im Haushalt können andere Familienmitglieder mithelfen und auch im Job könnt ihr Aufgaben an Kolleginnen und Kollegen übertragen.

5. Nein sagen

In diesem Zusammenhang ist es wichtig, einfach mal Nein zu sagen. Auch wenn es nicht immer leicht ist. Probiert es einmal aus. Es ist eine gute Methode, um euch selbst zu schützen, und kann sehr befreiend sein.

6. Kontakte pflegen

Wer sich nicht gut fühlt, möchte sich am liebsten zurückziehen und nichts mehr von der Welt mitbekommen. Doch gerade jetzt ist es wichtig, den Kontakt zu lieben Menschen zu suchen. Das können Freunde, Familienmitglieder oder der Partner beziehungsweise die Partnerin sein. Es ist eine große Entlastung, mit einer vertrauten Person über die eigenen Probleme zu sprechen.

7. Gesund ernähren

Es heißt, Schönheit und Gesundheit kommen von innen. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung ist für Körper und Geist wichtig. Dabei kommt es auf ein gutes Mittelmaß an. Wer sich zusätzlich zum stressigen Alltag eine strikte Diät auferlegt, tut seinem Körper nichts Gutes.

8. Atemübungen durchführen

Wie erwähnt können Atemübungen in Stresssituationen beruhigend wirken. Eine bekannte Atemtechnik ist die 4-mal-4-Atmung. Dabei atmet man vier Sekunden lang ein und ebenso vier Sekunden wieder aus. Das Ganze wird vier Minuten (bei Bedarf auch länger) wiederholt.

Daneben gibt es viele weitere Möglichkeiten, um euch mehr Entspannung in den Alltag zu holen. Der eine joggt gern, der andere macht lieber Yoga. Auch autogenes Training oder progressive Muskelentspannung lassen sich in den Alltag integrieren.